Räume leben erst durch ihre Bewohner.
Das Innen hat viele Facetten und hängt noch stärker als das Außen von den individuellen Bedürfnissen der Menschen ab. Wie wollen die Menschen wohnen? Familien, Singles oder ältere Menschen haben völlig andere Vorstellungen von ihren Räumen. Wichtig ist, eine Balance zu schaffen zwischen Orten des Rückzuges und des Außenkontaktes. Durch das kontinuierliche Gespräch mit meinen Auftraggebern kann ich deren Wünsche erfassen, sie im Entwurf sichtbar machen und in der Innenarchitektur umsetzen.
Auch in bestehenden Immobilien ist die Raumaufteilung keinesfalls festgelegt.
Die Bewohner geben durch ihre Nutzung, ihre Gewohnheiten den Raumschnitt vor: Wie viele Familienmitglieder gibt es? Soll einzentraler Raum für alle geschaffen werden? Wird fern geschaut oder mehr gelesen? Sind Musikinstrumente vorhanden? Wer häufig Besuch bekommt, möchte vielleicht eine Trennung zwischen öffentlichen und privaten Bereichen schaffen. Ich empfehle Bauherren jedoch auch, neben ihren individuellen Wünschen bei großen baulichen Veränderungen Aspekte der Nachhaltigkeit zu bedenken. So kann eine Veräußerung der Immobilie zu veränderter Nutzung durch die neuen Bewohner führen. Eine Planung mit Potential für Flexibilität ist sinnvoll.
Das Spiel von Raum und Funktion.
Diverse Einflüsse bestimmen die Funktion von Räumen: ihre Größe, die Lage im Haus, deren Verbindung nach Außen oder auch der Einfall von Tageslicht. Es ist ein Merkmal gelungener Architektur, durch das präzise Öffnen oder Schließen von Räumen eine Ordnung und Eindeutigkeit herzustellen. Bedarf es unterschiedlicher Funktionsbereiche in einem einzigen Raum, kann auch dies im Entwurf berücksichtigt werden.
Jeder einzelne Raum verlangt seine eigene Einrichtung und doch gilt es, über die Zimmer hinweg ein verbindendes Konzept zu verfolgen.
Die Einrichtung sollte flexibel gestaltet sein, so dass man sie bei Bedarf wieder verändern kann. Möbel bekommen Großzügigkeit und wirken besser, in dem man sie alleine in den freien Raum stellt. Kleinteiliges kann in Stauräumen wie zum Beispiel in großen Wandschränken untergebracht werden. Auf diese Weise wird das Auge nicht unnötig abgelenkt. Zahlreiche Aspekte sind bei der Einrichtung zu beachten, so kann auch der Einfall des natürlichen Lichts ausschlaggebend für die Position des Arbeitsplatzes oder des Esstischs sein.
Materialwahl: Mix aus Beständigkeit und Stil.
Bei der Materialwahl von Boden- und Wandflächen sind zwei Aspekte miteinander zu verbinden. Sie sollte dem Bewohner entsprechen und ebenso langlebig sein, denn die meisten Materialien können nicht einfach und schnell wieder ausgetauscht werden.
Beständige Materialien wie Wand- und Bodenbeläge können durch die Kombination mit wechselbaren Elementen, zum Beispiel der Wandfarbe, eine veränderte, neue Erscheinung bekommen.