vom Außen

Schlichte Ästhetik.

Das Außen ist mehr als die Haut eines Gebäudes, es sollte mit der Umgebung ebenso korrespondieren wie mit dem Innenleben. Diese Pole in Verbindung zu bringen, beeinflusst den Entwurf von Sanierungen, Um- oder Ausbauten wesentlich. Dabei ist eine schlichte Ästhetik, geschaffen mit dauerhaften Materialien, eine Qualität, die dem Betrachter beim ersten Anblick des Wohn- oder Geschäftshauses unmittelbar sichtbar werden sollten. Sie prägt deren Wert. Selbstverständliche Grundlage meiner Arbeit ist die Berücksichtigung einer sinnvollen Relation zwischen Kosten und Nutzen.

Die vergessene Schönheit des Bestandes ans Tageslicht zu bringen und diese mit der Moderne zu verbinden, ist die Essenz von Sanierung.

Jedes Haus ist in eine ganz eigene Umgebung eingebettet. Bei der Planung eines Umbaus oder der Sanierung der Fassade betrachte ich den gesamten Straßenzug, nehme die angrenzenden Häuser wahr, deren Formen und Materialien.

Dann kehre ich zu dem Bauprojekt zurück: Was ist an der Bausubstanz erhaltenswert? Was erinnert am Gebäude an die Umgebung? Was harmoniert mit ihr? Welche Elemente dürfen am Haus entfernt oder verändert werden?

Es können Fassadendetails sein, die ein neues Bild des Hauses entstehen lassen. Die Vereinheitlichung der Fensterformate führt zu neuer Harmonie. Manchmal ist es ein kleines Detail des Altbaus, das den Ausschlag gibt für die Sanierung: Es kann das alte, schwarze Fugenmaterial des Backsteinmauerwerks sein, welches in der modernen Fassadengestaltung in schwarz gestrichenen Fenstern und der Gaube weitergeführt wird.

Die alte Tür fügt sich durch einen schwarzen Anstrich nun ins Bild – der Türgriff aus Messing gibt das Material für das Sicherheitsschloss und die Gegensprechanlage vor. Durch den Kontrast des Backsteingemäuers mit den schwarzen Elementen entsteht eine Kombination aus Vergangenheit und Moderne. Das ist für mich ein Beispiel sensibler Sanierung.

Einen Neubau entstehen zu lassen ist ein Schaffensprozess.

Ich möchte die Identität des Hauses finden, welche sich dann in der Fassade als auch im Grundriss widerspiegelt und die sich in die äußere Umgebung des Hauses einfügt. Jeder Besucher sollte diese Idee beim Betreten des Hauses erfassen können.

Es muss nicht immer ein komplettes Haus sein, das neu gebaut wird. Es kann auch nur ein Element wie eine Treppe hinab in den Garten sein. Ist ein großer Höhenunterschied zu überbrücken, ist eine Wendeltreppe die die eleganteste Form der Treppe. Sie sollte leicht wirken, welches in diesem Beispiel durch das Stabgeländer unterstützt wird, das direkt in den Stufen angebracht ist und nicht noch einmal - wie sonst üblich - unterteilt ist. Die Stufen aus Lochblech sind nicht nur rutschsicher, sondern man mag sie auch gerne mit bloßen Füssen betreten, steigt man in den Garten hinab.

Der Anbau wandelt das Einfamilienhaus.

Der Kern bleibt bestehen, doch entwickelt sich durch einen Anbau gleichzeitig ein neues, ganz eigenes Gebäude – nicht nur optisch, sondern auch das Raumangebot betreffend. Durch eine veränderte Belichtung der Räume kann eine völlig andere Stimmung entstehen. Der Anbau kann ein Kontrastpunkt zum bestehenden Gebäude sein oder die Fassade im alten Stil ergänzen. Häufig bieten sich Dachterrassen auf Anbauten an.

Hier wurde ein Gebäude aus den 30er Jahren um einen seitlichen Anbau über vier Geschosse erweitert. Durch die ungewöhnliche Öffnung der Fenster über Eck entstehen lichtdurchflutete Räume mit einer neuen Lichtqualität.

Dachausbau: Raum schaffen

... und dem Himmel ganz nah sein. Die Erschließung des Dachraumes schafft nicht nur zusätzliche Wohnfläche, sondern durch Gauben oder Dachfenster zum Beispiel im offenen Treppenhaus können ganz neue Lichtverhältnisse erzeugt werden, die im gesamten Haus eine andere Atmosphäre kreieren. Die Berücksichtigung von Besonderheiten wie Schrägen, Gauben, weiter Ausblick und das Spiel mit dem Licht fließen in meine Entwürfe ein.